Corporate Social Responsibility (CSR)

Der Weg in Richtung erfolgreiche Zukunft führt für Unternehmen über eine nachhaltige Denkweise. Im Sinne der Nachhaltigkeit sind nicht rein ökonomische Gesichtspunkte entscheidend: Nur wer in seinen Entscheidungen auch Soziales und Ökologisches berücksichtigt, kann gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. In diesem Zusammenhang ist häufig von CSR die Rede.

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Work-Life-Balance: Utopie oder erstrebenswerte Wirklichkeit?

Sie ist in aller Munde: Die Work-Life-Balance. Das Verlangen nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance wird weiter zunehmen und geht unter anderem mit der Zunahme des Zeit- und Leistungsdrucks auf Arbeitnehmer einher. Darunter können die Lebensqualität und die eigene Gesundheit leiden.

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Die moderne Arbeitswelt stellt viele Herausforderungen an die Arbeitnehmer. Während einige Karrieren ein entspanntes Zusammenwirken von Arbeit und Privatleben zulassen, verlangen andere berufliche Werdegänge deutliche Abstriche im Bereich von Freizeit und Familie.

Durch wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen in den vergangenen Jahren änderten sich zunehmend mehr Arbeitsbedingungen, die zur Folge haben, dass Arbeitnehmer dauerhaft unter Strom stehen. Deshalb stieg auch die Anzahl von Burnout – Erkrankungen erheblich. Aus diesem Grund werden Forderungen nach Entlastung, wie beispielsweise die einer 30 – Stunden Woche, immer lauter.

Worum geht es bei der Work-Life-Balance?

Das Konzept der Work-Life-Balance unterscheidet zwischen den Bereichen Arbeit und Leben. Diese sollten klar getrennt werden, in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen und sich gegenseitig nicht negativ beeinflussen. Ziel der Work-Life-Balance ist ein erfülltes, glückliches und gesundes Leben.

Immer mehr Unternehmen setzen darauf, dass Ihre Arbeitnehmer im „Gleichgewicht“ stehen – immerhin sind ausgewogene, glückliche Mitarbeiter motivierter und produktiver. Sollte ein Unternehmen – bewusst oder unbewusst – dafür sorgen, dass das Privatleben seiner Mitarbeiter zu kurz kommt, führt das zwangsläufig zu Unzufriedenheit und Stress, die sich wiederum in Krankheiten, schlechtere Produktivität und Entfremdung vom Unternehmen äußern.

Sicher ist, dass alle Parteien von einer gesunden Work-Life-Balance profitieren. Unsere leistungsorientierte Gesellschaft missachtet aber allzu häufig die Bedeutung des Prinzips des „glücklichen Mitarbeiters“, welches in manchen Führungsetagen noch immer Verwirrung und Skepsis hervorruft. Das liegt vor allem am ständigen Wettbewerb. Jedes Rad im Getriebe muss funktionieren, um konkurrenzfähig zu bleiben, speziell angesichts des sogenannten Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung. Was aber häufig nicht verstanden wird, ist, dass Menschen keine Maschinen sind und nicht durchgehend arbeiten können.

Eine gesunde Einstellung zur Work-Life-Balance fängt beim Arbeitgeber an, wenn dieser sich selbst nicht als oberste Instanz im Leben seiner Mitarbeiter sieht, sondern als zuverlässiger Begleiter, der ihnen ein gutes (Arbeits-)Leben ermöglichen will. Jedoch können sich deren Gegebenheiten negativ auf das Privat- und Familienleben ihrer Mitarbeiter auswirken: Überlastung am Arbeitsplatz, depressive Erkrankungen und das Burnout-Syndrom sind häufige Konsequenzen eines Wirtschaftssystems, in dem Wachstum immer noch die Grundmaxime ist und das persönliche Glück jedem Einzelnen selbst überlassen wird. Das Konzept der Work-Life-Balance will hier entscheidend einschreiten. Doch genau hier tun sich Unternehmen oftmals schwer: Die richtige Balance zwischen lebensfördernden Maßnahmen und Strenge am Arbeitsplatz.

Nur zu oft steht die Frage im Raum: Wie viele Freiheiten kann ich meinen Mitarbeitern geben, wie viel Disziplin muss ich einfordern? Schließlich kann es passieren, dass Arbeitnehmer ihr „lockeres“ Unternehmen ausnutzen.

Letzten Endes ist der Arbeitnehmer aber genauso in der Verantwortung für eine gute Work-Life-Balance, immerhin ist von einem Gleichgewicht die Rede, nicht von einer verminderten Bedeutung der Arbeit zugunsten eines lässigeren Lebensstils.

Ein starkes Gewicht in dieser Balance nimmt auch die Familie ein. Unter den Umständen der modernen Arbeitswelt läuft sie Gefahr, lediglich zur Begleiterscheinung einer erfolgreichen Karriere zu werden. Unternehmen stehen hier in der Verantwortung, ein gesundes Familienleben zu ermöglichen. Schließlich ist für viele Arbeitnehmer die Familie die wichtigste Stütze für ein glückliches Leben. Wird diese zugunsten des Berufslebens vernachlässigt, droht die gesamte Work-Life-Balance bedrohlich zu kippen.

Wodurch kann die Work-Life-Balance ins kippen geraten?

Das hängt vor allem von der individuellen Belastungsgrenze einer Person ab. Prinzipiell kann die Work-Life-Balance durch folgende Punkte beeinträchtigt werden:

  • Schlechtes Zeitmanagement
  • Eine schlechte, oder gar keine Planung (das betrifft sowohl die Freizeitgestaltung als auch den Arbeitsalltag)
  • Schwammige oder fehlende Definition von Zielen
  • Ein zu hoher Perfektionsanspruch
  • Chronischer Zeitdruck durch zu viele Termine bzw. Aufgaben
  • Zu hoher Leistungsanspruch an sich selbst
  • Unkonzentriertes Arbeiten/Ablenkung (Smartphone, Kollegen, etc.)

Maßnahmen im Unternehmen

Es gibt eine große Anzahl an möglichen Maßnahmen, die fruchtbaren Boden für die Work-Life-Balance der Mitarbeiter bilden. Natürlich ist deren Umsetzung nicht in jedem Unternehmen (einfach) möglich.

In der folgenden Übersicht finden Sie beliebte Maßnahmen, mit denen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern eine gesunde Work-Life-Balance ermöglichen.

·         Flexible Arbeitszeiten

Mitarbeiter haben die Möglichkeit, ihren Tagesrhythmus nach ihren individuellen Bedürfnissen zu gestalten und erhalten dadurch mehr Freiheiten hinsichtlich Freizeit, Familie, Nachtruhe usw.

·         Homeoffice

Viele Arbeiten lassen sich problemlos in den eigenen vier Wänden erledigen. Das Homeoffice erlaubt es Mitarbeitern mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und sich auch unter der Woche besser zu regenerieren. Außerdem bleibt mehr Freizeit, weil der Weg zur Arbeitsstelle wegfällt. Homeoffice lockert aber auch die Fünf-Tage-Woche und bringt mehr Abwechslung ins Berufsleben. Zusätzlich spart der Arbeitgeber Geld, wenn der Arbeitsplatz einen Tag ungenutzt bleibt.

·         Gesunde Nahrungsangebote

Kantinen bieten im Idealfall für jeden Mitarbeiter eine passende Mahlzeit an und sind möglichst transparent, was Inhaltsstoffe und Zusammenstellung der Speisen angeht. Darüber hinaus hat die Lieferung von Obst und Getränken einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeiter, die ein wesentlicher Faktor der Work-Life-Balance ist.

·         Gesunder Arbeitsplatz

Ein gesunder Körper ist wichtig, um die Work-Life-Balance zu erreichen. Vor allem bei Bürojobs liegt es am Arbeitgeber, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Mitarbeiter gesund bleiben. Dazu gehören ergonomische Bürostühle, höhenverstellbare Schreibtische, Steharbeitsplätze und Arbeitsabläufe, die zur Bewegung animieren. Weitere Faktoren sind ausreichende Beleuchtung, Lärmschutz und gute klimatische Bedingungen. Außerdem sollte das Betriebsklima den Mitarbeitern niemals das Gefühl vermitteln, sie dürften nicht aufstehen und z. B. Dehn- und Streckübungen machen. Betriebsinterne Schulungen, etwa zur richtigen Sitzposition, sind weitere unterstützende Maßnahmen.

·         Fitness – Angebote

Rückenschule, Yoga-Sessions, Sport-Events und viele andere Maßnahmen fördern aktiv die Gesundheit der Mitarbeiter. Gleichzeitig sorgen viele dieser Angebote für ein besseres Betriebsklima, indem sie die Mitarbeiter gemeinsam aktiv werden lassen.

·         Angebote zur Stressbewältigung

Heutzutage ist die Fähigkeit der Stressbewältigung wichtiger als je zuvor. Der Arbeitgeber punktet hier mit Angeboten wie Schulungen zu Meditation und autogenem Training, Zeitmanagementkursen usw. Insgesamt ist es jedoch wichtig, den Stresspegel der Mitarbeiter möglichst gering zu halten, wofür alle Maßnahmen in dieser Übersicht zusammenspielen.

·         Betriebliche Altersvorsorge

Eine betriebliche Altersvorsorge kann Mitarbeiter enorm entlasten, da sie zumindest ein Teil der Sorge um den Lebensunterhalt im Alter nimmt. Zukunftsängste können hemmen. Je weniger den Menschen belasten, desto besser kann er sich auf die Gegenwart konzentrieren und das leisten, wozu er fähig ist.

·         Konstruktives Feedback

Wertschätzung am Arbeitsplatz ist heutzutage noch immer nicht selbstverständlich. Jedoch hat genau diese einen enormen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Motivation des Mitarbeiters. Gute Arbeit will gewürdigt werden – ebenso sollte schlechten Leistungen mit konstruktiver Kritik begegnet werden, die respektvoll kommuniziert wird. Maßnahmen wie Feedback – Gespräche in regelmäßigen Intervallen sind gute Möglichkeiten, den Mitarbeitern regelmäßig Wertschätzung entgegenzubringen.

·         Transparente Aufstiegsmöglichkeiten

Viele Mitarbeiter frustrieren Jobs, die in einer „Sackgasse“ enden und keine Aufstiegsmöglichkeiten zulassen. Work-Life-Balance heißt eben nicht die alleinige Fokussierung auf ein glückliches Privatleben neben dem Job, sondern auch eine zufriedenstellende Karriere neben dem Privatleben. Wenn ein Mitarbeiter über seine Möglichkeiten Bescheid weiß und Gelegenheiten bekommt, in der Karriereleiter aufzusteigen, führt dies zumeist zu besseren Leistungen und zu einer stärkeren Identifikation mit dem Arbeitgeber.

·         Weiterbildungsmöglichkeiten

Das Bestreben nach mehr Wissen und mehr Fähigkeiten bleibt den meisten Menschen ein Leben lang erhalten. Ein erfolgreiches Berufsleben definiert sich auch über die ständige Erweiterung der eigenen Kompetenzen, die wiederum einen beruflichen Aufstieg ermöglichen. Der Arbeitgeber kann hier mit Schulungen, Zusatzqualifikationen und Möglichkeiten eines berufsbegleitenden Studiums die Fortbildung seiner Mitarbeiter aktiv unterstützen.

Was bringt es dem Unternehmen?

Fakt ist: Wird die Work-Life-Balance von einem Unternehmen gefördert, kommt das auch der Firma selbst zugute:

  • Die Zufriedenheit, Loyalität sowie die Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter nehmen zu, was sich infolge positiv auf das Betriebsklima und die Produktivität auswirkt.
  • Die Fehlzeiten und die Mitarbeiterfluktuation nehmen ab, woraus Kosteneinsparungen für das Unternehmen resultieren.
  • Das Unternehmen wirkt attraktiver für qualifizierte und engagierte Arbeitssuchende.
  • Und zu guter Letzt kann die starke Reputation des Unternehmens das Interesse potenzieller Kunden wecken.

Was kann man als Arbeitnehmer konkret machen?

Arbeitnehmer, die enorm unter Leistungsdruck leiden und kaum noch Zeit für sich selbst oder das Privatleben finden, sehen sich häufig in einer aussichtslosen Situation und wissen nicht, wie sie dieser entfliehen können. Es gibt allerdings eine große Zahl an Maßnahmen, anhand derer Betroffene ihre Work-Life-Balance verbessern können. Diese umfassen vor allem die Bereiche der Selbstorganisation und des Zeitmanagements.
Einige Beispiele sind:

  • Einplanung von Erholungspausen: Belastungen müssen durch Erholungen ausgeglichen werden! Die benötigte Zeit für die Erholung hängt von der Arbeitszeit und der –intensitität
  • To-Do-List: Listen helfen, anstehende Aufgaben zu strukturieren und priorisieren.
  • Erledigung von schwierigen Aufgaben gleich zu Beginn.
  • Ermittlung der eigenen Leistungskurve, um den Arbeitsalltag entsprechend zu gestalten.
  • Aufstellen einer sinnvollen Tagesplanung: Was möchte ich heute erreichen?
  • Festlegung von langfristigen Zielen: Nur, wenn man weiß, wo man langfristig hinmöchte, kann man den Weg dorthin sinnvoll strukturieren und in Etappen einteilen.
  • Integration von Sport in den Alltag: Bewegung ist ein wichtiger Ausgleich zum stressigen Büroalltag und dient dazu, den Körper fit zu halten. Darüber hinaus ist Sport gut, um den Kopf frei zu bekommen und Stress abzubauen. Allerdings sollte man darauf achten, keinen weiteren Leistungsdruck aufzubauen.
  • Die Pflege von sozialen Kontakten sollte trotz eines vollen Terminkalenders nicht vernachlässigt werden, da soziale Interaktion ein essenzielles Bedürfnis des Menschen darstellt. Es kann hilfreich sein, Zeiträume für Freunde in den Kalender einzuplanen.
  • Delegieren lernen: Um sich nicht zu verzetteln, ist es wichtig, auch mal Aufgaben abzugeben und sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren.
  • Kein Multitasking: Es ist besser sich auf eine Sache zu konzentrieren und so eine Aufgabe nach der anderen abzuhaken.
  • Halten Sie Ordnung. Investieren Sie jeden Tag ein paar Minuten in das Aufräumen Ihrer vier Wände, so stehen Sie am wohlverdienten Wochenende nicht vor dem totalen Chaos. Auch ein ordentlicher Schreibtisch hilft dabei, die Arbeit effizienter und konzentrierter zu verrichten.
  • Reflektieren Sie. Führen Sie sich von Zeit zu Zeit vor Augen, wie sich Ihr Leben aktuell gestaltet. Sind Sie glücklich? Haben Sie genug Zeit für sich? Oder sollten Sie daran denken, Ihr Leben neu auszurichten?

Fazit

Der Wunsch nach mehr Work-Life-Balance ist schön und gut. Wirklich gelingen kann sie aber nur, wenn beide Seiten – Mitarbeiter und Unternehmen – ihren Beitrag dazu leisten.

Janina Zaminer