Der ressourcenbasierte Ansatz oder Resource-Based View (RBV) ist ein Modell, das in der strategischen Unternehmensführung verwendet wird, um die Entstehung und Aufrechterhaltung von Wettbewerbsvorteilen eines Unternehmens aus einer internen Perspektive zu erklären. Der RBV konzentriert sich darauf, wie die einzigartigen Ressourcen und Kompetenzen eines Unternehmens strategisch eingesetzt werden können, um langfristige Überlegenheit gegenüber Konkurrenten sicherzustellen.

Der ressourcenbasierte Ansatz geht davon aus, dass Unternehmen als Bündel von Ressourcen und Fähigkeiten betrachtet werden können. Diese Ressourcen können physisch, finanziell, organisatorisch oder technologisch sein. Zu den Fähigkeiten zählen beispielsweise Prozesse, Systeme und Wissen, die es dem Unternehmen ermöglichen, die Ressourcen effektiv einzusetzen.

Im RBV sind es besonders die wertvollen, seltenen, nicht imitierbaren und nicht substituierbaren (VRIN) Ressourcen, die als Schlüssel zu nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen angesehen werden. Das Akronym VRIN steht dabei für:

• Wertvoll (Valuable): Ressourcen, die es dem Unternehmen ermöglichen, Strategien zu entwickeln und umzusetzen, die die Effizienz und Effektivität verbessern.
• Selten (Rare): Ressourcen, die nicht von vielen Wettbewerbern besessen werden.
• Nicht imitierbar (Inimitable): Ressourcen, die nicht leicht von anderen Unternehmen nachgeahmt oder kopiert werden können.
• Nicht substituierbar (Non-substitutable): Ressourcen, für die es keine strategischen Äquivalente gibt.

Das Ziel des RBV ist es, Verantwortliche im Unternehmen dabei zu unterstützen, diese Ressourcen zu identifizieren, zu entwickeln und zu schützen, um so dauerhafte Wettbewerbsvorteile zu generieren.

Der Ressourcenbasierte Ansatz wird vor allem in folgenden Bereichen angewandt:

• Strategieentwicklung: Zum Identifizieren und Nutzen interner Ressourcen und Kompetenzen, die zur Differenzierung führen könnten.
• Strategische Planung: Zur Richtungsweisung, wie Ressourcen entwickelt, geschützt und eingesetzt werden sollen.
• M&A Aktivitäten (Mergers & Acquisitions): Zum Erkennen von Synergien und wertvollen Ressourcen anderer Unternehmen, die über Akquisitionen oder Fusionen genutzt werden können.
• Human Resources: Um das Potenzial von Mitarbeitern als Kernressourcen zu identifizieren und zu fördern.

Trotz seiner weiten Verbreitung und Anwendung ist der ressourcenbasierte Ansatz nicht ohne Kritik. Ein Hauptkritikpunkt bezieht sich darauf, dass der RBV schwer operationalisierbar ist, da es schwierig sein kann, die Wertigkeit und Einzigartigkeit von Ressourcen konkret zu messen. Des Weiteren wird argumentiert, dass der RBV externe Faktoren, wie Marktdynamiken und Wettbewerbskräfte, vernachlässigt, was zu einer zu starken Innenorientierung führen könnte.

Insgesamt stellt der ressourcenbasierte Ansatz eine wichtige Perspektive im strategischen Management dar, welcher die Wichtigkeit von internen Ressourcen und Fähigkeiten für die Schaffung von Wettbewerbsvorteilen hervorhebt. Zusammen mit anderen strategischen Modellen bietet er Unternehmen ein umfassenderes Bild, wie sie erfolgreich in ihrem Markt operieren können.

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