Unternehmer Lexikon
Venture Capital


Unternehmer Lexikon
Venture Capital
Wer seine Geschäftsidee in ein Unternehmen ummünzen möchte, braucht Geld und das nicht zu knapp. Für das junge Unternehmen bekommt man aber oft nicht von der Bank die Gelder zur Verfügung gestellt, die nötig sind, um das Unternehmen in Gang zu bringen.
Venture Capital und die Grundlagen
In den USA hat sich daher ein anderes System durchgesetzt, das nun langsam auch in Europa auf breitere Basis gestellt wird: Das Venture Capital. Dabei handelt es sich um eine Fremdfinanzierung, bei der ein großes Unternehmen mit seinem Geld bei dem kleinen oder manchmal auch mittelgroßen, meist jungen oder gerade gengründeten Unternehmen einsteigt.
Es gibt verschiedene Varianten, wie das Venture Capital ablaufen kann. Die simpelste Form ist die, dass der Geldgeber eine Beteiligung am Unternehmen erhält, dafür die Gelder bereitstellt und nach einigen Jahren, wenn das Unternehmen erfolgreich ist, durch Verkauf der mittlerweile viel wertvolleren Anteile sein Geld wieder zurückbekommt – am besten mit einem dicken Gewinn.
Vielfach läuft Venture Capital aber anders ab. Zwar wird natürlich das Geld zur Verfügung gestellt, aber gleichzeitig arbeitet das geldgebende Unternehmen mit, beispielsweise durch Beratung oder gar Mitentscheidung, weil man ja daran interessiert ist, dass das junge Unternehmen, das die Gelder erhält, erfolgreich wird. Je größer der Erfolg, desto höher der Profit für den Geldgeber. Und der Geldgeber hat die Erfahrung, wie es in der Wirtschaft läuft und kann aktiv mithelfen. Schafft man die Kurve und wird das Projekt ergo Unternehmen wirklich erfolgreich, dann hat man zudem ein persönliches Erfolgserlebnis. Das ist manchen unwichtig, anderen aber durchaus ein Bedürfnis.
Voraussetzungen für Venture Capital
Das Märchen, dass die Unternehmen das Geld locker sitzen haben, kann man getrost vergessen. Heute ist es nötig, einen ausgearbeiteten Plan für das geplante Unternehmen vorzuweisen, am besten einen ausführlichen Businessplan, der als Entscheidungsgrundlage dienen kann. Die Geldgeber überlegen sich mehr als zweimal, ob sie in das Unternehmen finanzieren, weil sie keine Lust haben, Geld beim Fenster hinauszuschmeißen. Wenn sie einer Finanzierung zustimmen und es zu einem Venture Capital kommt, dann deshalb, weil man sich einen hohen Profit für die eigene Tasche erwartet und nicht, weil der junge Unternehmer sympathisch ist.