Unternehmer Lexikon
Soziale Marktwirtschaft


Unternehmer Lexikon
Soziale Marktwirtschaft
Eine soziale Marktwirtschaft entsteht durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Die soziale Marktwirtschaft basiert auf den Regeln, die in den freien Marktwirtschaft entwickelt wurden. Der entscheidende Unterschied ist, dass der Staat eingreift, um soziale Nachteile auszugleichen. Damit sollen Wohlstand und soziale Sicherheit gewährleistet werden.
Warum ist soziale Marktwirtschaft wichtig?
Soziale Marktwirtschaft ist wichtig, weil sie den Unternehmen Gewerbefreiheit garantiert. Bis auf wenig Ausnahmen – wie etwa Preisbindungen – kann ein Unternehmen die Preise selbst festlegen. In der sozialen Marktwirtschaft können Verträge frei gestaltet und Berufe frei gewählt werden. Der Staat greift nur ein, wenn aufgrund von sozialen Benachteiligungen Handlungsbedarf besteht.
Welche Merkmale kennzeichnen die soziale Marktwirtschaft?
Eine soziale Marktwirtschaft kann nur bestehen, wenn folgende Faktoren gegeben sind:
- freier Markt
- Staatliche Eingriffe
Freier Markt
Ein freier Markt ist dann gegeben, wenn insbesondere die Angebotsseite frei agieren kann. Hierzu gehört neben der freien Preisgestaltung auch die Wettbewerbsfreiheit.
Freie Preisgestaltung bedeutet, dass ein Unternehmen die Preise für die angebotenen Produkte frei festlegen kann. Eine Einschränkung in der Preisgestaltung wird durch das Unternehmen selbst vorgeben. Um einen Gewinn zu erzielen, muss der Preis über den Selbstkosten des Produkts liegen. Für die Festlegung des Preises nutzt ein Unternehmen etwa die Deckungsbeitragsrechnung oder das Target Costing.
Die Wettbewerbsfreiheit gesteht den Unternehmen die Entscheidung zu, ob, wann und wie ein Produkt produziert und auf dem Markt angeboten wird. Die technische und organisatorische Durchsetzung des Herstellungsprozesses und des Marketings obliegt allein dem Unternehmen.
Den Nachfragern wird – außer bei einem Monopol – die Möglichkeit gegeben, sich zwischen mehreren Produktvarianten zu entscheiden. Sie können frei darüber entscheiden, ob sie die angebotenen Produkte zu dem vorgegebenen Preis abnehmen oder nicht. Entscheiden sie sich gegen einen Kauf, muss der Anbieter den Preis senken.
Staatliche Eingriffe
Der Staat wirkt durch seine Politik auf die Konjunktur und das Wachstum der Volkswirtschaft ein. Neben einer stabilen Währung – diese wird durch einen unabhängige Notenbank überwacht – ist ein Ziel des Staates die Sicherung der Vollbeschäftigung. Der Staat kommt seiner Aufgabe nach, indem er insbesondere durch Preisbindungen und Steuern auf die soziale Marktwirtschaft einwirkt.
Das Steuerrecht bietet dem Staat eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Bürger und Familien mit geringem Einkommen zu unterstützen. So sind beispielsweise Bürger von der Zahlung der Einkommensteuer befreit, die ein jährliches Einkommen erzielen, das unter dem Grundfreibetrag liegt. Familien werden durch das Kindergeld oder den Kinderfreibetrag und weitere Subventionen unterstützt. Im Übrigen wirkt der Staat auf das wirtschaftliche Leben in einer Volkswirtschaft ein, indem er die Mehrwertsteuersätze anhebt oder senkt.