Unternehmer Lexikon
Marktversagen


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Marktversagen
Von einem Marktversagen wird gesprochen, wenn sich über den Marktmechanismus nicht die gewünschten volkswirtschaftlichen Ergebnisse erzielen lassen. Die vom Markt veranlasste Koordination weicht dabei von der aus volkswirtschaftlicher Sicht optimalen Allokation von Produktionsfaktoren ab und veranlasst so einen wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf.
Merkmale des Marktversagens
Das Marktversagen ist eine Theorie der neoklassischen Lehre und es ist immer dann davon die Rede, wenn die vom Markt bzw. von den Marktteilnehmern veranlasste Koordination nicht zu einer Pareto-effizienten Allokation der Ressourcen führt.
Das bedeutet, dass ein Marktteilnehmer nicht mehr besser gestellt werden kann, ohne einen anderen gleichzeitig schlechter zu stellen.
Typische Ursachen für Marktversagen sind:
- Asymmetrische Informationen
- Externe Effekte
- Natürliche Monopole
- Öffentliche Güter
In einer Marktwirtschaft – in der freien wie in der sozialen – wird über den Marktmechanismus geregelt, welche Ressourcen welchen Marktteilnehmern zukommen. Die einzelnen Marktteilnehmer verfolgen wiederum ihre Eigeninteressen und sind danach bestrebt, das für sie bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Über das gegenseitige Handeln versucht jeder, bessere Angebote zu möglichst niedrigen Preisen zu erzielen, um den eigenen Nutzen so weit wie möglich zu steigern. Das lässt den Schluss zu, dass der Markt im Grunde die effizienteste Verteilung von Ressourcen ermöglichen müsste.
Dieses Ziel kann aber nur dann erreicht werden, wenn die Voraussetzungen eines vollkommenen Marktes gegeben sind:
- Vollständige Konkurrenz
- Transparenz und vollständige Informationen für jeden Teilnehmer
- Homogenität der Güter
- Keine persönlichen Präferenzen zwischen den Marktteilnehmern
- Keine räumlichen Differenzen
Da der vollkommene Markt nur auf theoretischer Ebene existiert, kann stets von einem relativen Marktversagen ausgegangen werden.