Unternehmer Lexikon
Inflation


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Inflation
Inflation
Eine Inflation liegt immer dann vor, wenn das allgemeine Preisniveau steigt, die Produkte am Markt also teurer werden. Dabei werden bei der Berechnung Produkte und deren Preisentwicklung, die der durchschnittliche Verbraucher regelmäßig oder öfters konsumiert, wie zum Beispiel Nahrungsmittel oder Strom, stärker gewichtet. Andere für die Volkswirtschaft eher unwichtigere Güter wie Briefmarken oder spezielle Luxusartikel fallen dabei weniger ins Gewicht.
Was genau ist Inflation und wie wird sie gemessen?
Die Messung der Inflation erfolgt anhand eines Verbraucherpreisindizes, auch Warenkorb genannt. In diesem Warenkorb sind anteilig alle Güter und Dienstleistungen enthalten, die ein Haushalt im Durchschnitt pro Jahr erwirbt. Die vier größten Ausgabenpunkte sind dabei aktuell:
- Wohnung und Energie
- Verkehr
- Freizeit, Kultur und Unterhaltung
- Nahrungsmittel
Prinzipiell vergleichen Volkswirte einfach den Preis für den Warenkorb im Jahr 1 mit den Kosten für dieselben Produkte im Jahr 2. Die Differenz stellt die Inflation dar. Ganz so einfach ist die genaue Berechnung allerdings nicht. Preissteigerungen sind schließlich nicht nur durch die Inflation zu erklären: beispielsweise können Qualitätssteigerungen dafür sorgen, dass ein Gut teurer wird. Besonders in der schnelllebigen IT-Branche sind schon innerhalb eines Jahres deutliche Qualitätssprünge zu verzeichnen.
Diese Qualitätssteigerung klar zu quantifizieren ist vergleichsweise schwierig. Im Rahmen der sogenannten „Hedonischen Preisbereinigung“ werden die Berechnungen aber bei der Inflationsermittlung durch das Statistische Bundesamt einbezogen. Zudem wird der Warenkorb in regelmäßigen Abständen verändert, da sich auch das Konsum- und Ausgabeverhalten der Deutschen Jahr für Jahr ändert.
Was sind die Auswirkungen von Inflation?
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist dafür zuständig, die Inflation und vor allem deren Auswirkungen zu überwachen. Die EZB hat sich dabei zum Ziel gesetzt, die Inflation zwischen 0 und 2 Prozent zu halten. Tendenziell ist dabei eine Inflationsrate von 2 Prozent erstrebenswert.
Negativ sind die Auswirkungen von Inflation erst dann, wenn die Rate über 2 Prozent pro Jahr wächst. Von einer sogenannten Hyperinflation sprechen Volkswirte aber erst, wenn die Inflationsrate auf 50 Prozent pro Monat (das entspricht rund 13.000 Prozent pro Jahr) ansteigt.
Zu hohe Inflation sorgt dafür, dass die Kaufkraft von privaten Haushalten sinkt.
Die Waren- und Güterpreise sind nämlich deutlich flexibler anpassbar als die Gehälter von Arbeitnehmern, die oft vertraglich für einen bestimmten Zeitraum festgesetzt sind. Aber auch Unternehmen leiden unter Inflation: insbesondere Rohstoffpreise passen sich der neuen Entwicklung sehr schnell an. Die Verkaufspreise für die aus den Rohstoffen gewonnenen Produkte werden aber meist per Vertrag für mehrere Monate festgelegt und stagnieren. Folglich machen die Unternehmen Verluste und müssen Arbeitnehmer entlassen.