Tipps, wie Ihr Unternehmen nachhaltiger werden kann!

Das Thema Nachhaltigkeit wird fusselig geredet, ist überstrapaziert und stößt oft auf taube Ohren. Dennoch sollten Unternehmen jeglicher Größe sich damit beschäftigen. Nachhaltiges Wirtschaften ist keine Neuerfindung. Teilweise geht es hier um Prinzipien, die schon von „Unternehmen der alten Schule“ bekannt sind. Der Fokus liegt auf der Fairness und der Ehrlichkeit gegenüber Kunden, Mitarbeitern, der Umwelt, Lieferanten, sich selbst und etlichen mehr.

(Lesedauer: 6 Minuten)

Nachhaltiges Wirtschafen – Teil der Unternehmensphilosophie

Bei vielen Unternehmen stößt man auf taube Ohren, wenn man das Thema Nachhaltigkeit ausspricht. Viele Konzernriesen verstoßen sogar regelmäßig gegen Umweltauflagen und ihre soziale Verantwortung.

Zwar können KMUs vergleichbar nicht denselben Schaden anrichten, wie Weltkonzerne, dennoch haben auch sie eine Verantwortung. Egal ob klein oder groß: Betriebe sollten sich tagtäglich die Frage stellen, ob ihr Handeln richtig ist und ob es Raum für Verbesserungen gibt.

Social Responsibility (CSR)

Für den aus dem englischsprachigen Raum stammenden Begriff lässt sich keine einheitliche Definition finden. Dessen Umsetzung in Unternehmen ist ein Wert, der Betriebe ausmacht.

Etwas haben jedoch die vielen Definitionsversuche von CSR gemeinsam: Es muss ein freiwilliger Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung vorhanden sein, der über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht.

Die drei Säulen sozialer Verantwortung

1.    Wirtschaftlich-verantwortungsvolles Handeln des Unternehmens in seiner Funktion als Marktteilnehmer,

2.    Ökologisch-verantwortliches Handeln des Unternehmens und dessen Verantwortung gegenüber der Umwelt, sowie

3.    Die soziale Kompetenz des Unternehmens gegenüber dessen Mitarbeitern und Stakeholdern.

Auf dem ersten Blick erscheint soziale Verantwortung als erdrückender, als sie wirklich ist: Man muss sich nicht sein Cape umlegen und die Welt auf Teufel komm raus jetzt und sofort retten. Im Gegenteil! Social Responsibility ist die Summe der Umsetzungen vieler Kleinigkeiten.

Aus der betriebswirtschaftlichen Sicht betrachtet, hat ein CSR-Konzept u.a. folgende Vorteile:

  • Wettbewerbsvorteile
  • Risikomanagement
  • Imagepflege
  • Motivation der Mitarbeiter
  • Kostenersparnis
  • Gesellschaftliche Verantwortung

Unterwegs

·        Auf Flugreisen verzichten

Fliegen ist die umweltschädlichste Art des Reisens. Und vor allem Kurzstreckflüge sind meist überflüssig und vermeidbar. Man sollte sich im Vorhinein fragen, ob es nicht möglich wäre, die Reise mit einem Zug anzutreten. Durch die Corona-Pandemie wurde auch offensichtlich, dass oftmals Videokonferenzen ausreichen und lange Reisen nicht von Nöten sind.

·        CO2-Emissionen kompensieren

Sollte sich jedoch ein Flug nicht vermeiden lassen, lassen sich die CO2-Emissionen über Anbieter wie Atmosfair kompensieren. Die Treibhausgase, die während des Fluges ausgestoßen werden, werden dann an anderer Stelle eingespart – das Geld fließt in Projekte, die das Klima schützen.

·        Dienstfahrräder

Fahrradfahren tut nicht nur der Gesundheit gut (erwiesenermaßen werden Mitarbeiter, die mit dem Fahrrad in die Arbeit kommen seltener krank), sondern auch der Umwelt.

·        Anderes Auto

Wenn Autos unabdingbar sind, lohnt es sich, bei Neuanschaffungen auf einen möglichst geringen Kraftstoffverbrauch zu achten. In größeren Städten ist Carsharing eine Option. Aber auch Fahrgemeinschaften sind eine Möglichkeit, die Bindung der Mitarbeiter zu fördern und etwas für die Umwelt zu tun.

Im Büro / Betrieb

·        Am richtigen Ort einkaufen

Die Frage „Wo soll ich einkaufen?“ macht einen riesigen Unterschied. Beispielsweise Gastronomen, die ihre Produkte im Naturgroßhandel kaufen, müssen sich in der Regel mit weniger Verpackungsmaterial rumschlagen. Und wenn, dann sind die Produkte in Glas verpackt, statt Plastik. Auch für Büromaterialien gibt es solche Anlaufstellen!

·        Auf Recycling-Papier drucken

Recycling-Papier ist genauso gut bedruckbar, wie nicht recycling-Papier … und gut für die Umwelt!

·        Papier sparen

Nur noch drucken, was absolut notwendig ist. Und: Bei Drucker und Kopierer „beidseitig drucken“ als Standard-Einstellung festlegen.

·        Büromaterialien und Werkzeuge gut pflegen

Qualität geht vor! Billige Büromaterialien und Werkzeuge wirken zwar verlockend und die sparsamere Lösung, aber auf langer Sicht tut dies der Brieftasche nicht gut. Wer Müll vermeiden und Geld sparen will, sollte also nicht zu den billigsten Utensilien greifen.

·        Ökostrom

Unternehmen können ihren CO2-Fußabdruck deutlich senken, indem sie auf Strom aus erneuerbaren Energien setzen.

·        Alternativ googeln

Die Suchmaschine Ecosia verwendet ihre Gewinne, um weltweit Bäume zu pflanzen. Noch dazu werden ihre Server zu 100% aus erneuerbaren Energien betrieben.

·        Rechner ausschalten

Computer verbrauchen in der Regel auch im ausgeschalteten Zustand Strom – deshalb ist es ratsam, dann Feierabend den PC vom Netz zu nehmen. Das ist mit einer Steckdosenleiste mit Schalte einfach möglich.

·        Bildschirmschoner ausschalten

Zwar sind die Fotos von Sonnenuntergängen an Meeresbrandungen schön anzusehen, verbrauchen jedoch mehr Strom, als wenn der Bildschirm nach einiger Zeit einfach abgeblendet wird.

·        Hygieneartikel aus Recyclingpapier kaufen

… egal ob Klopapier, Taschentücher oder Küchenrollen!

·        Müll trennen

Papier, Plastik, Hausmüll, Glas und vor allem Batterien und Elektroartikel sollten richtig getrennt und entsorgt werden. Wenn das Recycling schleppend läuft, können Sie einen Mülltrenn-Patent bestimmen, der die Kollegen aufklärt und antreibt.

·        Secondhand-Möbel

Zwar kostet die Suche nach passenden Secondhand-Möbeln mehr Zeit, dafür tut man aber etwas Gutes für die Umwelt und die Brieftasche.

·        Weniger wegschmeißen

Ausrangierte Möbel sollten nicht direkt verschrottet werden! Sozial- und Wohlfahrtverbände nehmen häufig Möbelspenden entgegen. Und Reste aus Werkstätten und Produktionen sind für Kindergärten und Jugendclubs vielleicht noch wertvolles Bastelmaterial.

Mitarbeiter

·        Faire Arbeitsbedingungen

Mitarbeiter haben sich ihre Pausen wohl verdient! Deshalb ist es enorm wichtig, dass diese auch eingehalten werden und Mitarbeiter nicht ihre Pause auch noch zum Arbeiten nutzen.

·        Arbeitplatzbedingungen

Ein Mitarbeiter, der bei 30°auf einem Klappstuhl im Büro neben einer lärmenden Baustelle arbeiten muss, arbeitet nicht effizient. Die Bedingungen im Büro sollten nicht menschenherabwürdigend und auch die Einrichtung sollte dem Standard entsprechend vorhanden sein.

·        Faire Bezahlung

„Geld regiert die Welt“. Es ist das mindeste, dass Mitarbeiter erwarten, eine gerechte für ihre Leistungen bezahlt zu werden und auch die Chance zu haben, Gehaltserhöhungen zu bekommen.

·        Work-Life-Balance

Nur, wer Zuhause abschalten kann, kann wirklich effizient arbeiten. Der Mensch arbeitet, um zu leben – nicht andersrum. Wer vom Unternehmen „gezwungen“ wird, auch außerhalb des Berufes zu arbeiten, ist auf langer Sicht unglücklich und kein Gewinn für Betriebe.

·        Der Ton macht das Spiel

Ein Lob, ein „Danke“ – etwas Anerkennung tut nicht nur der Seele gut, sondern fördert auch die Effizienz!

In der Küche

·        Bio-Produkte kaufen

Bei ihnen wird auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche mineralische Düngemittel verzichtet und eine möglichst artgerechte Tierhaltung angestrebt. Ob Bio-Produkte jedoch auch positive Auswirkungen auf das Klima haben, ist umstritten.

·        Leitungswasser trinken

Pur oder aufgesprudelt ist Wasser aus dem Hahn das umweltfreundlichste Getränk! Ansonsten gilt: Mehrwegflaschen/-becher aus der Region sind aus Umweltsicht die erste Wahl. Hierdurch wird die unnötige Müllproduktion ausgelassen und die Öko-Bilanz verbessert sich.

Draußen

·        Nicht mehr mähen

Falter und Bienen freuen sich über jeden Quadratmeter unberührte Wiese. Überlegen Sie, ob das Firmengelände wirklich wie ein perfekter Golfrasen aussehen muss.

·        Insektenhotel aufstellen

Anleitungen zum Selberbauen von fachgerechten Insektenquartieren und Nisthilfen gibt es zum Beispiel beim Nabu. Wer nicht Handwerkern will (oder zwei linke Hände hat), kann dort auch ein fertiges Insektenhotel kaufen.

·        Plogging

Mit Handschuhen und Müllbeuteln bewaffnet durch die Natur joggen und alles aufsammeln, was andere weggeworfen haben – die Schweden nennen das „Plogging“. Eine originelle Idee für den nächsten Betriebsausflug im Sommer.