Businessplan- Orientierungshilfe und Basis für unternehmerischen Erfolg

Ganz egal ob Ein-Personen-, kleine- oder mittelständische Unternehmen, egal ob langjähriges Familienunternehmen oder Start-Up: Mit einem Businessplan als Orientierungshilfe lassen sich Chancen und Risiken besser abwägen und man findet leichter Geldgeber für die eigene Geschäftsidee.

(Lesedauer: 4 Minuten)

Gleich vorweg: Ein Businessplan ist kein Muss, erleichtert jedoch Unternehmen den Start und Fortbestand. Ein guter Businessplan agiert als Orientierungshilfe für Unternehmer und zeigt, ob eine Geschäftsidee bereit ist, auf den Markt zu gehen, oder nicht. Vor allem aber dient der Businessplan als Türöffner für Kapital. Der Plan soll dazu dienen, das Interesse von Investoren zu wecken.

Sinnhaftigkeit bewusstmachen

Viele Unternehmer empfinden die Erstellung eines Businessplans als mühsam, da die Erstellung viel Zeit und Aufwand in Anspruch nimmt. Jedoch sollte man immer das Ziel im Auge behalten: Mit einem guten Businessplan hält man die besten Argumente in der Hand, wieso die Geschäftsidee erfolgsversprechend ist. Natürlich kann man sich auf das eigene Bauchgefühl, die Erfahrung und Glück verlassen, jedoch ist dann der unternehmerische Erfolg genauso stark von Glück und Zufall abhängig. Erst eine gewissenhafte Planung gibt einen detaillierten Überblick. Der Businessplan gibt somit die Leitlinie vor und dient nebenbei als Prüf- und Kontrollinstrument.

Den Fokus auf das Wesentliche

Grundvoraussetzung ist, dass die Kernidee kein Roman wird, sondern in wenigen Worten auf den Punkt gebracht wird. Das bedeutet, dass der Inhalt auch für branchenfremde Personen verständlich sein sollte. Neue Geschäftsideen benötigen meist mehr Erklärungsbedarf als konventionelle Businessmodelle.

Diese Fragen sollten sich Unternehmen anfangs stellen und im Businessplan definieren:

  • Was ist das Kerngeschäft?
  • Welcher Kundennutzen wird geboten?
  • Wer ist die Zielgruppe?
  • Wie wird die Zielgruppe erreicht?
  • Warum sollten Kunden im eigenen Unternehmen konsumieren und nicht bei der Konkurrenz?
  • Was ist das Alleinstellungsmerkmal?

Vorlagen sparen Energie und Zeit

Businessplan-Tools erleichtern Unternehmen die Umsetzung eines Geschäftsplans. Mit Vorlagen werden keine wichtigen Elemente übersehen, da sie auf bewährte Strukturen setzen. Die Qualität der Anforderungen variieren mit dem Anbieter – viele Vorlagen sind mit Kosten verbunden. Entweder installiert man eine Software, oder man kann den Service bequem über Online-Assistenten integrieren.

Mittlerweile sind jedoch auch kostenfreie Programme empfehlenswert. Durch die Digitalisierung werden Produkte kontinuierlich intelligenter. Das beginnt bei der Handhabung, denn die Bedienbarkeit wird immer einfacher und Kunden finden sich leichter zurecht. Am häufigsten wurden Businesspläne in den Branchen Gewerbe, Dienstleistung und Handel erstellt.

Türöffner für Finanzierungen

Der Finanzteil bildet im Businessplan eines der wichtigsten Kapitel. Er inkludiert Gewinn- und Verlustrechnung, die den geplanten Geschäftserfolg aufzeigen soll. In der Gründungsphase wird in der Regel Kapital benötigt. Die Liquiditätsplanung und der Kapitalbedarf müssen möglichst genau ermittelt werden, um das Unternehmen von Anfang an auf stabile Füße zu stellen: Einerseits Kapital, das für die Betriebsgründung benötigt wird, aber auch die nötige Liquidität, um kontinuierlich Investitionen tätigen zu können.

Gerade die Pandemie demonstrierte die Wichtigkeit, unvorhersehbare Ereignisse miteinzuberechnen. Neugegründete KMUs sollten sozusagen eine „Reserve“ für solche Fälle parat haben. Die WKO bietet zu finanziellen Fragen praktische Online-Ratgeber und Rechner.

Typische Fehler vermeiden

Experten orten die häufigsten Fehler in einer mangelnden Strategie und unrealistischen Erwartungen. Eine unzureichende Marktanalyse ist auch ein häufig begangener Fehler.

Besonders lästig sind Nachlässigkeiten bei der Finanzplanung, denn oft werden bei der Kapitalbedarf-Ermittlung versteckte Nebenkosten vergessen. Das führt Unternehmen zu Zahlungsengpässen. Experten des Kreditschutzverbandes KSV1870 empfehlen einen Finanz-Check. Auch hier gibt es Online-Tools, aber die sicherste Variante ist die persönliche Beratung eines Finanzexperten z.B. in Form Ihres Bankberaters, weil hier individuell auf die Bedürfnisse des Unternehmers eingegangen werden kann.

DAS gehört in den Businessplan:

  1. Vorstellung der Geschäftsidee
  2. Zielgruppendefinierung
  3. Marktpotenzial
  4. Alleinstellungsmerkmal
  5. Kurz- und mittelfristige Unternehmensziele
  6. Strategie und Maßnahmen zur Umsetzung der Unternehmensziele
  7. Kapitalbedarf
  8. Umsatzplanung/Kostenplanung
  9. Liquiditätsplanung

Janina Zaminer